SOLARANLAGE INSTALLIEREN
Wer von steigenden Energiepreisen unabhängig sein möchte, kann mit wenigen Schritten auf dem eigenen Dach Sonnenstrom erzeugen. Doch bevor Sie Ihre Solaranlage installieren, gilt es einiges zu beachten. Als Erstes sollten Sie prüfen, ob das Dach dafür geeignet ist. Denn nicht alle Dächer haben die optimalen Voraussetzungen für eine Anlage zur Stromgewinnung.
Eine hohe Priorität hat der Einfallswinkel zur Sonne.
Um eine Solaranlage auf dem Dach des Eigenheims zu installieren, sollte es südlich oder südwestlich ausgerichtet sein. Der Standort sollte auch möglichst verschattungsfrei sein, d.h. ohne Schattenwurf durch Nachbargebäude, Bäume, Antennenanlagen oder Kamine. Schatten verringert den Ertrag der Solaranlage deutlich.
Für eine optimale Stromerzeugung spielt auch die Dachneigung eine wichtige Rolle. Ein ein 20-40° geneigtes Süd-Dach sorgt für die beste Effizienz. Selbstverständlich sind aber auch andere Neigungen möglich. Beispielsweise wird auch bei einer Ausrichtung nach Südost oder Südwest und bei einer Dachneigung zwischen 20 und 60 Grad noch eine Leistung von über 90% erreicht. Eine gute Voraussetzung ist generell, wenn die Sonne von morgens bis nachmittags 17:00 direkt auf das Dach scheint.
Des Weiteren sollte für die optimale Dimensionierung der Solaranlage genügend Fläche zur Verfügung stehen, denn für ca. 1 kWp sind 8-9 m² Solarfläche notwendig.
Um den durchschnittlichen Energiebedarf einer vierköpfigen Familie von etwa 4.000 kWh zu decken, werden fünf Solarmodule mit einer Solarleistung von jeweils 800 kWh benötigt. Demnach sollte in diesem Fall eine Fläche von 45 m2 vorhanden sein. Eine Solarthermieanlage benötigt zur ausreichenden Wärmegewinnung der Raumheizung eine Kollektorfläche von bis zu 40 m2, wogegen für die reine Trinkwassererwärmung 5-7 m2 ausreichend sind.
Eine weitere technische Voraussetzung ist die Dicke der Dachbalken. Sie sollten mindestens 6 cm breit sein, damit die Anlage sicher auf der Dachkonstruktion installiert werden kann. Wenn Sie eine Solaranlage installieren wollen, ist eine Baugenehmigung in der Regel nicht erforderlich. Ausnahmefälle sind jedoch denkmalgeschützten Gebäude.
Der Energieertrag der Anlage kann zusätzlich durch eine gute Hinterlüftung der Solarmodule optimiert werden, so dass sie durch die Außenluft ständig gekühlt werden. Das ist sehr wichtig, weil das Modullaminat dadurch regelmäßig getrocknet und somit das Eindringen von Feuchtigkeit vermindert wird.
Heute werden die meisten Solarmodule auf speziellen Gestellen, sogenannten Aufdachanlagen, montiert. Durch dieses Montagesystem können die Solarpanels passgenau auf dem Dach befestigt werden – und das unabhängig von der jeweiligen Art der Dacheindeckung. Durch diese standardisierte Montage kann eine Solaranlage recht einfach auf nahezu allen Dächern montiert werden. Bei einer anstehenden Dachsanierung oder einem Neubau ist eine Indachmontage überlegenswert. Dabei ersetzen Solarmodule die Dachelemente und bieten Witterungseinflüssen weniger Angriffsfläche.
Welchen Einfluss hat die Globalstrahlung?
Auch die geographische Lage mit den jahreszeitlich unterschiedlichen Strahlungsmengen hat einen Einfluss auf die Stromgewinnung und die thermische Solarenergie. Wie aus der Solarkarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für das Jahr 2020 zu erkennen ist, steigt der Solarertrag von Nord- nach Süddeutschland an. Die stärkere Globalstrahlung südlich des Mains eignet sich also besonders gut für die Nutzung von Solaranlagen. Die tagesaktuelle und regionale Leistung von Photovoltaikanlagen können Sie live auf dem Sunny Portal von SMA Solar verfolgen.
Allerdings wird die geographische Lage oft überschätzt, denn die mittleren Strahlungswerte liegen in Deutschland mit 900-1.300 kWh/m2 recht eng zusammen. Zudem nutzen moderne Photovoltaik-Module stark die sogenannte diffuse Sonnenstrahlung aus den Wolken zur Energieerzeugung. Mit durchschnittlichen 1.650 Sonnenstunden im Jahr 2021 ist daher mehr als genug Sonnenenergie für eine rentable Erzeugung von Sonnenstrom und Solarthermie vorhanden.
Entscheidender als die geographische Lage ist deshalb, inwiefern ein Gebäude für eine Solaranlage geeignet ist, ob die Ausrichtung und der Neigungswinkel des Dachs optimal sind und keine Verschattung vorliegt.
Photovoltaik Anbieter
Bei der Entscheidung, welche Anlage für Sie am geeignetsten ist und wer die Solaranlage installieren soll, sollten Sie Angebote von mindestens drei Photovoltaik Anbietern in ihrer Nähe einholen. Anschließend sollten Sie einen eingehenden Preis- und Leistungsvergleich durchführen. Oftmals verschafft sich der Solarinstallateur einen Eindruck von den örtlichen Gegebenheiten, um ein fundiertes Angebot abgeben zu können. Nutzen Sie die Gelegenheit, um mit einem Fachmann zu sprechen und alle Aspekte abzuklären.
Die fachgerechte Montage und Inbetriebnahme dauert in der Regel nur wenige Tage und erfolgt zuverlässig durch ein speziell geschultes Montageteam. Bitte beachten Sie, dass die Installation von Solaranlagen eine entsprechende Fachkompetenz erfordert und daher nur von einem Photovoltaik Anbieter erfolgen sollte!
Die Montagekosten machen tendenziell einen immer größeren Anteil an den Gesamtkosten aus. Einige Installateure versuchen die Montage günstiger anzubieten, indem sie auf weniger qualifiziertes Personal ausweichen oder sich den Aufbau eines Gerüsts sparen. Bei der Vielfalt der Photovoltaik Anbieter und Solarinstallateure ist also ein kritischer Preis-Leistungs-Vergleich wichtiger denn je.
Solaranlagen Angebote - Angebotsprüfung
Eine Solaranlage ist in aller Regel kein Fertigprodukt, sondern besteht aus mehreren Komponenten, die individuell auf IHRE Bedürfnisse und IHR Dach abgestimmt werden. Die Preisunterschiede der Solaranlagen Angebote ergeben sich meistens aus unterschiedlichen Materialien der Komponenten, die sich ggf. auf deren Leistung und Qualität auswirken.
Hier eine kleine Checkliste, worauf Sie bei Angebotsvergleichen von Photovoltaik Anbietern achten sollten:
- Ist die Gesamtleistung der Solaranlage in kWp (Spitzenleistung) enthalten?
- Wurde die Wirtschaftlichkeit der gesamten Solaranlage berechnet (Gesamtinvestition und Ertragsprognose)?
- Welche Vertragskonditionen (z.B. Fertigstellungstermin, Zahlungsbedingungen, Gewährleistungsansprüche) sind vorgesehen?
- Sind alle Komponenten der Anlage genau bezeichnet (Photovoltaikmodule, Wechselrichter, Solarspeicher, Solarkabel, Montagesystem)?
- Ist die Art und Beschaffenheit der Unterkonstruktion bzw. Tragekonstruktion aufgeführt?
- Welche Installationsarbeiten sollen durchgeführt werden und welche Stück -und Stundenkosten fallen an?
- Sind Netto- oder Bruttopreise angegeben?
Oft fehlen in Solaranlagen Angeboten Positionen wie die Notwendigkeit eines Blitzschutzes, Arbeiten zur Kabelverlegung (ggf. Durchbrüche), Kosten des Einspeisezählers und Elektroanschlusses an das öffentliche Netz.
Nicht zuletzt muss der Installateur bei Vertragsabschluss auch die Betriebsführung einer Solaranlage erklären und diese Unterweisung dokumentieren.
Installationsdauer von Solaranlagen
Wie lange die Installation von Solaranlagen dauert, hängt von der Montageart, der Anzahl der Solarinstallateure und der Auftragslage des Photovoltaik Anbieters ab. Normale Aufdach- und Flachdach-Montagen dauern in der Regel 2 Tage. Indach-Montagen und Fassaden-Aufsatzmontagen sind etwas aufwendiger und dauern 4-5 Tage.